Die Wettbewerbsfähigkeit der Organisation zu sichern bedeuetet zwei Pole gut zu balancieren.
Organisationen benötigen Routine, Rhythmus und einen verlässlichen Ablauf für die tägliche Erbringung von Leistungen für ihre Kunden. Erforderlich sind stabile Rahmenbedingungen und berechenbare Grundlagen um die Leistungsprozesse wirksam auszuführen. Ohne diese Stabilität wäre die Organisation in der Gegenwart nicht erfolgreich.
Das Neue begegnet der Organisation als Störung, Irritation aber auch als Notwendigkeit. Diese Verunsicherungen werden benötigt, damit sie in Zukunft das bleiben kann, was sie heute ist – erfolgreich. Ohne diese Dynamik und die entsprechenden Innovationen, meist ausgelöst durch Störungen von außen, würden Organisationen rasch Probleme bekommen. Das wettbewerbs-intensive und volatile Umfeld würde für Einbrüche und Misserfolge sorgen - früher oder später - je nach Dynamik der Branche.
Damit ist gemeint:
Gegenwärtige Wettbewerbsfähigkeit wird durch Stabilität der Rahmenbedingungen und Kontinuität im Hier und Jetzt geschaffen. Zukünftige Wettbewerbsfähigkeit wird durch eine irritierende und störende Dynamik ausgelöst.
Gegenwärtige und zukünftige Wettbewerbsfähigkeit bilden somit eine Polarität vor dem Hintergrund von Stabilität und Dynamik.
Um überleben zu können, muss die Organisation beide Pole versorgen - meist gleichzeitig. Sie benötigt die Routine um heute erfolgreich zu sein und sie benötigt die Störung um sich für morgen zu rüsten.
Zwischen diesen beiden Polen liegt die Kunst, den Innovationsprozess zu initiieren und zu managen. Es geht um das Oszillieren zwischen bewahren und verändern bzw. zwischen stabilisieren und dynamisieren.
Aus dieser Brille betrachtet bedeutet Innovationsmanagement die bewusste Störung und Irritation des Systems. Das kann durch die Systemteilnehmer selbst geschehen oder es kommt von außen. Es wird irritiert und gestört, damit die natürlich gegeben Stabilität und Kontinuität in Bewegung gerät. Wir stören, damit sich heutige Verhaltensweisen, Denkmodelle, Strukturen oder Prozesse zu verändern beginnen.
Diese Intervention in das System entsteht häufig durch Einflüsse von außerhalb der Organisation. Es gibt kritische Rückmeldungen von Kunden, eine neue Technologie scheint sich durchzusetzen, neue Wettbewerber kommen auf den Markt etc.
Um zwischen den Polen Stabilität und Dynamik gut gestalten zu können, braucht es Management und Führung, die den Umgang in diesem Spannungsfeld zwischen gegenwärtiger und zukünftiger Wettbewerbsfähigkeit gestalten können.
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Die Kraft des Experiments
Mario Weiss
In Phasen, in denen man nicht so genau weiß, „wo es hingeht“ und auch nicht sicher ist, „wie es gehen kann“, helfen Experimente. Versuch und Irrtum schaffen dann mehr Zukunftssicherheit und Stabilität als ausgefeilte Strategien und Pläne.