Wir unterscheiden vier unterschiedliche Prozesse, die es ermöglichen das Innovationspotential in Organisationen anzuregen und freizusetzen, um eine echte Innovationskultur im Unternehmen zu etablieren. Es genügt nicht, eine
Forschungs- & Entwicklungsabteilung zu gründen und Innovation
dorthin auszulagern. Innovation sollte in allen Teilen
der Organisation zum Selbstverständnis werden. In untenstehender Abbildung werden diese Prozesse zum Teil integriert dargestellt.
Vier Typen von Innovationsprozesse
Der kreative Prozess
Im Kreativweg werden für Menschen mit Innovationsgeist und -kraft bewusst Freiräume ge-schaffen – ohne messbare Ziele und ohne direkten Erfolgsdruck. Allerdings werden Bedin-gungen entwickelt, um die Kreativität zu fördern. Es gibt eigens gestaltete Räume für die Kreativarbeit. Teams werden abteilungsübergreifend und oft auch unternehmensübergreifend zusammengesetzt. In übergreifenden Teams liegt eines der größten Innovationspotenziale. Die TeilnehmerInnen erhalten Spielgeld, das sie ohne Rechtfertigung und ohne formale Freigaben verwenden können. Es braucht eine klare Trennung der kreativen Prozesse von den Formalprozessen mit dem traditionellen Projektmanagement.
Der formale Prozess
In den formalen Prozessen, die zeitlich und organisatorisch streng getrennt von den kreativen Prozessen geführt werden, können wieder viele der gewohnten Managementmethoden angewandt werden. Die Ideen und Vorschläge werden systematisiert, erfasst, bewertet und nach so genannten „Stage-Gate-Qualitäten“ selektiert. Im Formalprozess läuft das Projekt-management, hier werden auch die Finanzierungs- und Förderfragen geklärt.
Der kulturelle Prozess
Wenn Organisationen sich darüber definieren, dass sie kreativ und innovativ sind, muss die Kreativität und die Innovationsbereitschaft tief in der Unternehmenskultur verankert werden. Um dies zu erreichen, ist vor allem die erste Führungsebene gefordert. Es geht um Werte und Verhaltensmuster zu Innovation, die von der ersten Ebene vorgelebt oder zumindest zugelassen und ermöglicht werden müssen.
Der „Sichtbarkeits-Prozess“
Ziel ist, dass sich interessierte MitarbeiterInnen an Innovationen beteiligen können, Zugänge und Anregungen finden und ihre eigenen Ideen sichtbar machen. Nicht nur die Errungen-schaften der Innovationsprozesse werden sichtbar gemacht. Es geht auch um den Zugang zu den Werkzeugen und Methoden des Innovationsmanagements (Brainwriting, Mind Mapping, Bionik etc.). Der „Sichtbarkeits-Prozess“ ist kein Einbahn-Informationsprozess, sondern zweiseitige Information mit Gesprächen, Diskursen und Dialogen. Gewarnt sei hier vor einer Überbewertung der elektronischen Interaktions-Medien. Die Erwartungen sind höher als das, was mit diesen Medien wirklich bewirkt und bewegt werden kann. Beispiele für den Sichtbar-keits-Prozess sind: Innovationsmessen, Kongresse zu Innovationsfeldern oder Innovations-preise.