Im Dialog mit MitarbeiterInnen
Raimund Lainer zur konzernweiten MitarbeiterInnenbefragung bei SPAR



Erfolgreiche Befragungsprojekte zeichnen sich dadurch aus, dass mit den Ergebnissen offen und lösungsorientiert gearbeitet wird. 
Warum sich SPAR bereits zum vierten Mal für eine konzernweite Mitarbeiterbefragung entschieden hat, lesen Sie hier im Interview mit MMag. Raimund Lainer, Leiter Konzern-Personalentwicklung und Ausbildung, SPAR – Österreichische Warenhandels-AG.

Trigon: Was war der Auslöser, warum Sie 2008 mit der Einführung einer konzernweiten Mitarbeiterbefragung begonnen haben?

Raimund Lainer:
Um Führung in einen Dialog zu bringen und Themen, die zwar in einer Organisation vorhanden sind, aber nicht artikuliert werden, deutlich zu machen! Durch die Mitarbeiterbefragung gibt man Führungskräften sowie der Unternehmensleitung die Chance, auf diese Dinge zu reagieren. Des Weiteren wird durch die Einführung einer Befragung der Entwicklungsprozess der Führungskraft gefördert.

Trigon: Was waren die größten Veränderungen bei SPAR, die durch die Ergebnisse der Befragung impulsiert wurden?

Raimund Lainer: Die Führungskräfte reflektieren ihre eigene Führungsleistung und die Achtsamkeit der Führungskraft zu gewissen Themen wird gefördert. Durch die Mitarbeiterbefragung wird ein strukturierter, regelmäßiger Dialog geführt!

Trigon: Einige KPIs stehen bei der Mitarbeiterbefragung besonders im Fokus. Welche sind das und warum wurden sie ausgewählt?

Raimund Lainer: Unsere KPIs, welche wir aus der MAB heranziehen, sind: „Führungsleistung aus Sicht der Mitarbeiter“, „Personalentwicklung aus Sicht der Mitarbeiter“ und „Weiterempfehlung als Arbeitgeber“. Diese KPIs dienen u. a. als Frühwarnsystem im Unternehmen und machen unsere Leistungen, die wir im Unternehmen erbringen wollen, messbar! Durch die KPIs haben wir Kulturthemen, welche uns als Organisation wichtig sind, im Fokus und der Entwicklungsbedarf wird sichtbar.

Trigon: Besonderes Augenmerk wird auf die qualitätsvolle Aufarbeitung der Befragungsergebnisse gelegt. Warum ist Ihnen die Aufarbeitung so wichtig?

Raimund Lainer: Die eigentliche Durchführung der Befragung ist ein Monolog. Erst durch eine gemeinsame Aufbereitung der Befragungsergebnisse mit den MitarbeiterInnen entsteht ein Dialog. Denn alles, was gesagt wird, ist vieldeutig. Erst durch das gemeinsame Gespräch werden die unterschiedlichen Bilder abgeglichen!

Trigon: Was würden Sie abschließend anderen Unternehmen empfehlen, die eine Mitarbeiterbefragung einführen möchten?

Raimund Lainer: Die Durchführung einer Mitarbeiterbefragung sollte als große Chance gesehen werden, um einen verbalen Routineprozess in eine Organisation zu implementieren. Ich möchte anderen Unternehmen mitgeben, die Befragung ernst zu nehmen und eine Regelmäßigkeit der Befragung einzuführen. Ohne Upward-Feedback und einen gut strukturierten Aufarbeitungsprozess ist eine Befragung wertlos!

Short facts:
Mit mehr als 32.000 TeilnehmerInnen aus fünf Ländern (Österreich, Italien, Slowenien, Kroatien und Ungarn) konnte eine Rücklaufquote von nahezu 80 % erreicht werden. Damit war dies die größte Mitarbeiterbefragung in der Geschichte des Konzerns. Das Befragungsteam der Trigon Entwicklungsberatung erstellte gemeinsam mit der SPAR-Personalentwicklung ein zielgruppenspezifisches Diagnoseinstrument mit mehreren Befragungsvarianten zu folgenden Themen: Inhalte der Arbeit, Teamarbeit, Führung, Arbeitgeberpositionierung und persönliche Weiterentwicklung. Ergebnis waren ca. 3.000 individuelle Berichte in sechs verschiedenen Sprachen – vom Konzerngesamtergebnis über einzelne Länderergebnisse bis hin zu einzelnen Filial- und Teamergebnissen. Damit konnten Impulse auf den unterschiedlichsten Ebenen in der Organisation gesetzt, Entwicklungen initiiert und Verbesserungen ausgelöst werden.

Kontakt:
Kompetenzzentrum für Befragungen
Trigon Entwicklungsberatung Marktwirksame Unternehmensentwicklung GmbH
Radetzkystraße 2
9020 Klagenfurt am Wörthersee
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